Menschen mit seltenen Erkrankungen besser versorgen
Menschen mit seltenen Erkrankungen sind in unserem Gesundheitssystem massiv benachteiligt. Bisher gibt es keine Strukturen, die eine zielgerichtete Diagnostik und Behandlung durch die jeweiligen Expertinnen und Experten ermöglichen. Viele Betroffene warten Jahre bis zur Diagnose. Verlorene Zeit, in der sich der Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten oft verschlechtert – und in der im Gesundheitssystem Ressourcen verschwendet werden. Denn häufig haben zahlreiche Arztkontakte und aufwändige Untersuchungen keine adäquate Diagnose erbracht.
Zentren für Seltene Erkrankungen können helfen
Bei seltenen Erkrankungen sind oft mehrere Organe betroffen, was eine Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und eine entsprechende Expertise erfordert. Zwar sind viele der Erkrankungen sehr selten, doch in Summe aller dieser Erkrankungen gibt es eine große Zahl von Betroffenen. Deshalb sollte die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen in spezialisierten Fachzentren erfolgen. Diese Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE) arbeiten interdisziplinär und multiprofessionell und beteiligen sich an der Aus , Fort- und Weiterbildung sowie der Forschung zum jeweiligen Krankheitsbild bzw. der Krankheitsgruppe. In den vergangenen elf Jahren entstanden in Deutschland mehr als 30 solcher Fachzentren, die meist an Universitätskliniken angesiedelt sind.
Für eine zuverlässige Finanzierung der Zentren für Seltene Erkrankungen
Die vielfältigen Anforderungen an die Zentren für Seltene Erkrankungen setzen eine ausreichende und solide Finanzierung voraus. 2019 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Finanzierung über die Zentrumsregelungen. Doch diese regeln nur besondere Aufgaben im Bereich der stationären Versorgung der Patientinnen und Patienten. Darüber hinaus werden weitere Finanzierungen gerade auch für die ambulante Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen erforderlich sein, die durch die aktuell mit den Krankenkassen verhandelten Sätze nicht ausreichend finanziert sind. Auch bieten die verfügbaren Instrumente aktuell wenig Möglichkeit die erfolgreichen, zentrumsübergreifenden Fallkonferenzen für ambulante Patientinnen und Patienten zu finanzieren.
Kompetentes Personal braucht Perspektiven
Eine ausreichende und langfristig gesicherte Finanzierung der Zentren für Seltene Erkrankungen ist insbesondere für die Personalentwicklung äußerst wichtig. Aktuell geht durch Personalfluktuation im ärztlichen und nichtärztlichen Bereich viel Kompetenz verloren. Eine Karriere im Bereich seltener Erkrankungen erscheint unter anderem aufgrund fehlender Langzeitperspektiven wenig attraktiv.
Aktionen rund um den internationalen Tag der Seltenen Erkrankungen
Das ZSE Tübingen hat zum diesjährigen Rare Disease Day einige Aktionen geplant. Am 23. Februar steht eine Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema „Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Veranlagungen für Krebserkrankungen“ auf dem Programm. Diese Online Fortbildung wird von den Experten und Expertinnen des Tübinger Fachzentrums für Seltene Pädiatrische Tumoren, Hämatologische und Immunologische Erkrankungen (ZSPT) gemeinsam mit verschiedenen Patientenorganisationen durchgeführt.
Daneben ist das ZSE Tübingen Teil der „Global Chain of Lights“. Im Rahmen dieser weltweiten Aktion am 28. Februar werden verschiedene architektonische Wahrzeichen in den Farben des Rare Disease Day beleuchtet. In Tübingen wird die Neckarfront erstrahlen, in Reutlingen leuchtet die Stadthalle - begleitet von einer Informationskampagne zu der Petition der ZSE in Deutschland.
- Kontakt
- Universitätsklinikum Tübingen
- Zentrum für Seltene Erkrankungen
- Monika Glauch
- Eisenbahnstraße 63
- 72072 Tübingen
- Tel. 07071 29-72308
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Weitere Informationen finden Sie hier
https://rarediseaseday.zse-tuebingen.de
https://www.rarediseaseday.org/
https://www.achse-online.de/de/was_tut_ACHSE/tag_der_seltenen/Tag-der-Seltenen-Erkrankungen-2022.php
Verlinkung Petition: https://rarediseaseday.zse-tuebingen.de